Warum Philosophie, und warum für Teenager?
Hi! Ich bin Anja, und vielleicht hat mich die Philosophie ein bisschen vor dem Hamsterrad gerettet. Nachdem ich in Heidelberg Philosophie und Geschichte studiert hatte, begann ich, als freie Lektorin zu arbeiten – ein Beruf, den ich liebe. Als Lektorin helfe ich dabei, Texte von anderen Leuten besser zu machen. Darauf hat mich die Philosophie gut vorbereitet, weil es in meinem Studium hauptsächlich darum ging, fremde Texte mit kritischen Augen auf Herz und Nieren zu prüfen.
Aber in den letzten Jahren hat sich mein Alltag verändert. Mit dem Aufstieg von KI-Programmen, die immer häufiger anstelle eines menschlichen Lektors eingesetzt werden, musste ich mich fragen, wo mein beruflicher Weg hinführen soll. Was also tun, wenn du plötzlich spürst, dass das, was du gelernt hast, nicht mehr gebraucht und genug wertgeschätzt wird?
Das war der Moment, in dem ich es unverzeihlich fand, dass ich mich damals für ein Philosophiestudium entschieden hatte. Weil die Philosophie sich nicht so leicht in Geld verwandeln lässt, das Rechnungen bezahlt. Schon als ich anfing, zu studieren, war es nicht immer einfach, ihren Wert zu erklären – weder anderen noch mir selbst. Aber irgendwann erinnerte ich mich daran, wie die Philosophie mir als junge Studentin Antworten auf Fragen gegeben hat, die ich so dringend stellen wollte, die mir aber niemand sonst beantworten konnte. Die großen Fragen, die in keinem Schulbuch wirklich besprochen werden. Warum bin ich hier? Was bedeutet es, gut zu leben? Und was ist überhaupt „Wahrheit“?
So habe ich meine Liebe zur Philosophie wiederentdeckt, und schließlich lag es für mich nahe, mein Philosophiestudium mit meiner langjährigen Arbeit an Texten zu verbinden und etwas für mich völlig Neues zu versuchen: euch Philosophie auf eine Weise zu erklären, die Appetit auf mehr macht, in gut verdaulichen Häppchen, ohne euch mit einem unangenehmen Völlegefühl zurückzulassen.
Und warum möchte ich das für euch tun und nicht für Erwachsene? Weil ich inzwischen eine kleine Tochter habe und eine, die nicht mehr ganz so klein, nämlich inzwischen ein Teenager ist. Ich bin also jeden Tag nah an eurem Alltag dran.
Gerade als Jugendliche lebt ihr oft in einer Welt, die euch sagt, was ihr zu tun habt – Schule, Prüfungen, das Einhalten von Regeln. Es bleibt wenig Raum, um innezuhalten und über viel grundlegendere Dinge nachzudenken. Ich weiß, wie frustrierend es ist, ständig das zu tun, was von einem erwartet wird, aber nie Zeit zu haben, diese Erwartungen zu hinterfragen. Ich wollte das ändern. Denn ich glaube, dass gerade in jungen Jahren die Suche nach dem Sinn des Lebens, nach Gerechtigkeit und nach unserem Platz in der Welt am drängendsten ist.

Philosophie hilft euch, nicht einfach das zu akzeptieren, was euch vorgesetzt wird. Sie gibt euch Werkzeuge an die Hand, die Welt mit eigenen Augen zu sehen. Die Welt, die euch ständig sagt, was wichtig oder „richtig“ ist, braucht eure kritischen Gedanken. Und gerade ihr – anders als die Erwachsenen, die in Routinen und Alltagsstress gefangen sind – habt so viel Potenzial, die Dinge anders zu denken und besser zu machen. Deswegen will ich euch mit meinem Blog die Philosophie näherbringen – nicht als trockene Theorie, sondern als etwas, das lebendig, spannend und hilfreich ist.
Und das ist der Grund für diesen Blog. Ich möchte nicht, dass ihr jemals glaubt, eure Fragen seien zu unbedeutend oder dass es keinen Raum gibt, sie zu stellen. Ich wünsche mir, dass ihr die Philosophie als Werkzeug kennenlernt, mit dem ihr das Leben anders betrachten könnt. Und ich glaube fest daran, dass es genau euer kritisches Denken ist, das unsere Zukunft verändern kann.
Wenn ihr Fragen oder Anregungen habt, dann schreibt mir an PhiloLounge@gmail.com!
— Auch wenn ihr mich als Lektorin beauftragen wollt, meldet euch gern.
